Trotz intensiver Lektüre der Statuten und Wettkampfregeln war die erste Startsequenz für mich ein schwer überschaubares Gewusel. Welches hupen ist jetzt welches Minutensignal? 4 Minuten? Doch schon 2 Minuten? Ach, in 30 Sekunden geht es schon los? Ab an die Startlinie! Warum tümmeln sich alle gewieft aussehenden alten Hasen an der anderen Seite der Startlinie? Habe ich irgendwas übersehen? Und dann ging es auch schon los. Rückblickend betrachtet wäre es sicherlich hilfreich gewesen, wenn ich noch die eine oder andere Übungseinheit in den letzten 4 Monaten auf diesem kleinen und wackeligen Bock namens Laser (eigentlich Umbennung der Bootsklasse in ILCA) auf dem Buckel gehabt hätte, denn die anderen Boote sind mir dann doch relativ schnell weggerauscht. Tröstend war der Umstand, dass ich mir nicht ganz alleine das Feld von hinten angeschaut habe, da waren auch noch drei andere Hobbysegler, die in etwa auf meiner Augenhöhe unterwegs waren. Die erste Wettfahrt schloss ich dennoch als glorreicher Letzter und mit unliebsam vielen Bootslängen zum Vorletzten ab.
Gerade noch kurz vor Ankündigung des zweiten Wettfahrtsignals kam ich wieder zur Startlinie zurück und habe mir, diesmal etwas streit- und wettkampflustiger zwischen – nicht hinter – den anderen Booten einen Platz am Start gesucht. Dabei hat der Baum mir zwar eine Kopfnuss verpasst, aber ich konnte doch schon etwas besser auf der ersten Kreuz mit dem Feld mithalten. Dass ich im Laufe dieser Wettfahrt das Segel kurz im Seewasser gekühlt hatte, hatte mir schlussendlich allerdings die gleiche Positionierung eingebracht.
Interessant wurde es bei der dritten und letzten Runde am Samstag. Wieder etwas routinierter in der Handhabung fuhr ich die meiste Zeit mit dem Feld mit und konnte auf der zweiten Kreuz durch eine gesunde Mischung an Glück und Verstand Plätze gutmachen. Diese gingen dann später auch wieder verloren. Aber immerhin. Auf der Zielkreuz schaffte ich es sogar, die Büge mit Christian zu kreuzen, leider hat mich meine Badewut davon abgehalten, auch vor ihm ins Ziel zu fahren.
Der Sonntag sollte nochmal drei Rennen hergeben, eine anhaltende Flaute verhinderte dies jedoch. Nach einigen Stunden des rumlungerns und fachsimpelns über Wind und Wetter sind leider wir mit trockenen Rümpfen von dannen gezogen. So bin ich insgesamt Vorletzter geworden und muss meine Chance, Christian im Kielwasser straucheln zu sehen noch ein kleines bisschen in die Zukunft verschieben, das behalte ich mir für das nächste Regattawochenende vor.
Verfasser: Lukas H.